Museum
des Orava-Dorfes

Sprachführung

Nur 3 km von Zuberec entfernt befindet sich auf der Bergwiese Brestová unterhalb der Westtatra ein einzigartiges Freilichtmuseum - Múzeum oravskej dediny. Durch seine Mitte fließt der Bach Studený potok, an dessen Ufern auf einer Fläche von annähernd 20 ha ein Dorf aufgebaut ist – eine Ansammlung charakteristischer Volksbauten aus den einzelnen Orava-Regionen.

A. Dolnooravský rínok

Dolná Orava ist der südwestliche Teil der Region. Im Mittelalter war diese Region als erste besiedelt, da das Ufer des Flusses Orava und seiner Nebenflüsse ziemlich günstige Bedingungen für die Landwirtschaft bot.
Bei der Bevölkerung von Ungarn nach der Invasion von mongolischen Stämmen wurde im 13. Jahrhundert auch eine stärkere Kolonisation von Berggebieten im Norden der Slowakei eingeleitet. Nach 1370 wurde Orava zum selbständigen Gau (ungarische administrative Einheit) und bis 1683 war Hauptstadt Veličná.
Im Laufe des 14. Jahrhunderts haben einige Gemeinden in der Orava-Region Stadtprivilegien erhalten und wurden zu Zentren von Handel und Handwerk.

Dolnooravský rínok im Museum stellt das typische Städtchen mit einem Platz dar, der als Markt diente. Bauwerke, die mit Lehm verkleidet und mit Kalk getüncht wurden, waren für diesen Teil der Region typisch. Der Putz verbesserte die Dämmeigenschaften des Hauses und hatte auch ästhetische Bedeutung, da die mit Putz behandelten Häuser eleganter waren und Bauten aus festem Material ähnelten. Häuser auf dem Markt stellen Wohnformen von unterschiedlichen sozialen Gruppen – Edelmänner, Bauern, Handwerker, Menschenn ohne Grund. Wie in jeder Siedlung, auch hier gibt es wirtschaftliche und technische Bauten.

1. Museumsverwaltung - Malatiná

2. Glockenturm (1860) - Záskalie

3. Edelmannskurie der Familie Meško (1752) - Vyšný Kubín

4. Haus eines Kleinbauern (1790) - Žaškov

5. Mangel (1802) - Veličná

6. Handwerkerhaus mit eingeschossiger Kammer - Veličná

7. Hoferhaus - Bziny

8. Speicher

9. Speicher (1827) - Srňacie

B. Hornooravská ulica

Die meisten Dörfer in der Orava-Region sind im 15. und 16. Jahrhundert auf der Grundlage des Walachenrechtes entstanden. Bei der Gründung der Dörfer wurde pro Anwesen ein Ackerland bemessen, von dem man dem Landherrn bestimmte Rationen abgeben musste. In Gebirgen waren es Streifen (ca. 100 Meter breit und senkrecht zum Bach orientiert), die in der Regel vom Bach bis zur Grenze mit anderem Dorf reichten. Auf diesen Ackerböden haben die Einsiedler entlang der Strassen ihre ersten Häuser erbaut.
Auf geteilten Ackerböden sind weitere Häuser entstanden, die Höfe wurden enger und mit der Zeit ist auf der Strasse dichte Bebauung entstanden. Mit der wachsenden Anzahl von Häusern wurden die Höfe derart enger, dass einige Familien, deren Häuser in enger Nachbarschaft waren, einen Hof nutzten.
Diese Strasse ist ein typisches Beispiel für die Reihenbebauung in mehreren Dörfern in der Orava-Region.

10. Rekonstruktion des Töpferofens - Trstená

11. Bauernanwesen (1870) - Čimhová

12. Haus eines Kleinbauern (1868) - Beňadovo

13. Anwesen eines mittelständischen Bauern (1832) - Podbiel

14. Bauernhaus - Zuberec

15. Leinenweberkurie - Štefanovo

16. Anwesen eines reicheren Bauern - Dolná Lehota

17. Anwesen eines ehemaligen Dorfrichters - Vasiľovo

18. Anwesen des reichen Bauern (1923) - Hruštín

19. Schmiederwerkstatt - Habovka

20. Haus des Dorfrichters (1828) - Rabčice

Einsiedeleien „Goralské lazy“

An den Hängen der Beskiden im Norden der Region sind einige Einsiedeleien zerstreut, die bei der letzten Kolonisation der Orava-Region erbaut wurden. Mit der wachsenden Einwohnerzahl am Ende des 17. Jahrhunderts ist der Bedarf nach Erweiterung des landwirtschaftlichen Bodens gewachsen. Man fing an, mehr entfernte Standorte in Berggebieten zu bewirtschaften. Die Ansiedler begannen dort ihre Saisonwohnungen zu bauen, die später Grundlagen neuer Siedlungen bildeten. Häuser mit Walmdächern bestanden hauptsächlich aus kleinem Wohnzimmer, einem Stall und einer Dreschtenne, in der die Nächte die Schafe verbrachten. Jeder hatte seine Felder in der Umgebung seiner Siedlungen und davor gab es begraste Gärten. Wegen rauhem Wetter widmeten sich die Ansiedler eher der Zucht von Schafen und Vieh als dem Anbau von Feldfrüchten.

21. Holzfäller- und Hirtensiedlung (1838) - Oravské Veselé

22. Almhütte - Zuberec

23. Haus des Dorfrichters (1813) - Novoť

24. Ölwerk (1849) - Novoť

25. Bauernhof (1862) - Oravská Lesná

D. Kirche

Kirchen wurden im Mittelalter oberhalb der Dörfer aufgebaut und waren in der Regel mit Friedhöfen umzingelt. Das Gelände der Kirche mit dem Friedhof war mit steiniger Befestigung mit gemauertem Tor eingeschlossen. Die Befestigung hatte in der Vergangenheit die Verteidigungsfunktion, da die Menschen in der Kirche bei Kriegsgefahr Zuflucht fanden.

26. Leichenhaus - Rabčice

27. Kirche der heiligen Elisabeth aus Ungarn - Zábrež

E. Grossmühle
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Mühlen gehörten zu den ersten technischen Bauten, die in Dörfern erbaut wurden. Da es in den meisten Dörfern in der Orava-Region genügend Bergwasser gab, handelte es sich dabei um Mühlen mit Wasserantrieb. Die Mühlen wurden gewöhnlich am unteren Ende des Dorfes erbaut. Das Wasser ist am oberen Ende des Dorfes vom Fluss abgestossen worden, um den erforderlichen Höhenunterschied der Wasserfläche zu erzielen, und es wurde zur Mühle mit Hilfe des Antriebs befördert. Der Aushub und die Wartung des Antriebs waren ziemlich kompliziert, daher war es von Vorteil, wenn das zugeführte Wasser auch für weitere technische Bauten genutzt werden konnte.
Auch im Gelände der Grossmühle im Museum werden Mühle und Walche mit Wasser aus gemeinschaftlichem Antrieb angetrieben.

29. Mühle - Novoť

30. Walche (1820) - Lomná

F. Saisonbauwerke
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Im Sommer war es notwendig, genügend Gras zu mähen und Heu für Haustiere zu trocknen. Es war eine anstrengende Arbeit. Es waren vor allem Männer, die früh morgens mähten, als es noch Tau gab. Frauen verteilten das Gras mit Harke oder Rachen und mussten es zweimal wenden, damit es schneller trocknet. Wiesen gab es häufig an entfernten und schwer zugänglichen Stellen. Damit die Menschen während des Mähens der Wiesen und der Trocknung von Heu jeden Tag nicht ins Dorf zurückkehren mussten, haben sie in der Nähe der Wiesen Heuschuppen, Ställe und Saisonbauten errichtet.

28. Saisonbauwerke